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Florenz – Eine Stadt, wo ein Highlight dem nächsten folgt

Jeder, der schon einmal in Florenz war, ist bestimmt mit offenem Mund staunend vor der Kathedrale Santa Maria del Fiore gestanden und ist sich dabei winzig klein vorgekommen. So stand ich dort auch – aber nicht nur einmal, denn der Weg zur Uni führte genau an ihr vorbei. Es fühlt sich besonders an, in einer Stadt zu wohnen, in der man an Dantes Wohnhaus vorbeispazieren kann und Brunelleschi die Kuppel der Kathedrale plante. Die Gassen sind eng und die gelben Häuser haben meist grüne Fensterläden. Auf der Straße tummeln sich viele halbkaputte Autos und Vespas zwischen den Fußgängern, die auf den schmalen Gehsteigen kaum Platz finden. Ein Ambiente, das an vergangene Zeiten erinnert.

Die Universitätsgebäude stechen kaum hervor. Es ist eines der vielen Häuser in der Straße, wo auf einem Schild Università di Firenze zu lesen ist. Die Hörsäle sind mal kleiner, mal größer, im Winter kalt und im Sommer unaushaltbar warm. Der Unterricht ist etwas traditioneller als in Innsbruck.


Daneben kann der Kontrast zum Modernen nicht größer sein: Das Gucci-Museum und das Selfie-Museum locken viele junge Besucher*innen an. Im Juni finden viele Konzerte in „le cascine“ statt. Die Clubs, im Winter indoor, und im Sommer outdoor, laden zum ausgiebigen Feiern ein. Villa Vittoria, Flò und La Limonaia sind darunter wohl die bekanntesten und bieten special offers für Studierende an. Gespielt werden meist Raggeton und Techno.


Neben unzähligen Pizzerie und Trattorie findet man Burger Restaurants oder auch Pokés. Am liebsten aber traf ich meine Freunde auf der Piazzale Michelangelo. Dort kann man auf der Stiege sitzend den Sonnenuntergang beobachten, während man ein Gläschen trinkt und Livio mit der Gitarre spielt. Er schafft es, die meist über 100 Personen, die dort täglich sitzen, so zu begeistern, dass der ganze Platz singt und tanzt. Der Bahnhof Santa Maria Novella hat viele Anschlüsse in alle möglichen Richtungen. Der Zug ist ein optimales Verkehrsmittel, wenn nicht gerade ein sciopero stattfindet. Er bringt dich innerhalb von drei Stunden in den Süden nach Napoli und nach 38 Minuten Fahrzeit Richtung Bozen kann man in Bologna aussteigen.


Ich fühlte mich wohl in Florenz. Vor allem in „meinem Stadtteil“, San Frediano, auf der anderen Seite des Arnos, der die Stadt in zwei Teile trennt. Deshalb ist dort nicht immer die Hölle los, aber man ist doch noch so nahe am absoluten Zentrum, dass man alles mitbekommt. In der Nähe meiner WG befanden sich ein Park, eine Bibliothek, Geschäfte, Piazza Santo Spirito und nette Cafés, wie Santa Rosa. San Frediano ist bekannt für seine urigen traditionellen Handwerksläden und trug bis vor ca. 20 Jahren ein ärmliches Image mit sich herum, was sich aber sichtlich geändert hat. Jetzt ist es als das hippeste Viertel in Florenz bekannt.




Ich kann nur empfehlen, einen Erasmusaufenthalt in Florenz zu absolvieren. Wenn man sich an die Strukturen der Universität gewöhnt hat, hat man dort auch keine Probleme. Manchmal bedarf es allerdings wiederholten Nachfragens, wenn es darum geht, Bürokratisches zu erledigen. Die Kommiliton*innen sind freundlich und helfen gerne. Auch die allermeisten Professor*innen. Neben ESN gibt es noch weitere Organisationen, wie IC und AEGEE, die ständig Aktivitäten für internationale Studierende planen. Man knüpft also Kontakte, schließt Freundschaften fürs Leben und kann sich mit einer fremden Sprache und Kultur auseinandersetzen. Es ist eine wunderbare Erfahrung und es fühlt sich an, als ob man eine Reise in eine andere Welt gemacht hätte. Ein unvergessliches Abenteuer.



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